Alles zum Fach Geschichte
Das Spannende an Geschichte, den Erzählungen über die Vergangenheit, ist, dass sie nie endgültig, sozusagen „fertig“, in Form von Jahreszahlen beispielsweise, vorliegen und dann nur noch „gelernt“ werden müssen, sondern immer wieder neu „gemacht“ werden. Jede Generation stellt ihre eigenen Fragen an die Vergangenheit, je nach den aktuellen Problemen, mit denen sie sich selbst konfrontiert sieht. Gerade Jugendliche konstruieren neue Geschichtserzählungen, weil sie eigene Erkenntnisinteressen haben und nicht jede vorgegebene Deutung von Vergangenheit einleuchtend finden.
Dieser dynamische, immer kontroverse Prozess wird im Unterricht nachvollzogen; und da wir eine offene und vielfältige Schule mit einer demokratischen Kultur sind, können sich Schülerinnen und Schüler mit ihren sozialen und kulturellen Hintergründen und Prägungen, ihren Idealen und Zielen als Konstrukteure von Geschichtserzählungen individuell einbringen.
Junge Menschen mit einem reflektierten Geschichtsbewusstsein werden fähig sein, in geschichtskulturellen Debatten ihren Standpunkt zu vertreten und fallen nicht auf scheinbar unanfechtbare Totschlagargumente herein. Ihre Identität, die sich auch aus historischen Traditionen ergibt, ist nicht unduldsam, sondern eigenständig, kritisch, pluralistisch und verständigungsoffen.