DS-Aufführungen
2016
Verrücktes Blut In unserer Bühnenfassung des Stückes von Nurkan Erpulat und Jens Hilje, das u.a. am Maxim-Gorki-Theater lief, geht es um eine hilflose Lehrerin, die während einer Schiller-Theaterprobe zur Waffe greift, um die unmotivierten, bildungsfernen Schüler zur Mitarbeit zu zwingen. Die interessante Lehrerinnenfigur wurde von uns gesplittet, sodass drei Schülerinnen diese verkörperten: die gewaltbereite, die pädagogisch mitfühlende und die kunstenthusiastische Lehrerin. In den dramatischen Konflikt der verzweifelten Schüler und den Lehrerinnen integrierten wir eine Talkshow, in der auf politischer Ebene gespiegelt wurde, welche großen pädagogischen Herausforderungen in der Schule in der Praxis bestehen.
2017

Yvonne, die Burgunderprinzessin In Witold Gombrowicz absurdem und sehr philosophischem Stück wird auf aberwitzige Weise der definierende Blick der anderen auf uns selbst zur Frage gemacht. In Anlehnung an die großartige filmische Kostümierung in Die Tribute von Panem haben wir die Hofgesellschaft ebenso skurril kostümiert und Yvonne, die überall nur auf Ablehnung stirbt und an den missbilligenden Blicken stirbt, in einen wirkungsstarken Kontrast gesetzt.
2018
Jugend ohne Gott Es ist eine dramaturgische Herausforderung, aus einem Roman ein Stück zu machen. Wir haben es versucht mit Horváths Roman, der einen dramatischen Konflikt in die Zeit der nationalsozialistischen Propagandajugend platziert. Es geht um nichts Geringeres als die Schuld, die man auf sich lädt, und wie man mit dieser Schuld umgeht. Der Lehrer steht im Mittelpunkt der Handlung, auch in dieser Inszenierung gesplittet: so agiert der bewusste Teil, der sich in der Auseinandersetzung mit dem System und seiner eigenen Verantwortung befindet, im Widerstreit mit seinem kritischen Ich auf der Bühne.
Unschuld Der Grundkurs 12 widmete sich den ganz großen Themen: Schuld, Sühne, Vergebung, Selbstmord und führte das Stück Unschuld von Dea Loher auf. In 10 absurden Szenen spiegeln die SchülerInnen verschiedene Menschenschicksale und ihre Wirrungen in einer Gesellschaft wider, welche die unsere sein könnte. Choreographiert als eine kollektive rhythmische Grausamkeit einigte der Kurs sich darauf, die ZuschauerInnen den Glauben an die Menschheit verlieren zu lassen, während beispielsweise ein gleichgültiger Polizist mit einer Toilettenpapierabsperrung die furiose Meute zurückhält, welche einen Selbstmörder, der sich von der Autobahnbrücke stürzen möchte, anfeuert.
2019
Mr. Pilks Irrenhaus Eine Sammlung von philosophisch-skurrilen Sketchen, die die alltägliche Grenze zwischen Realität und Irrsinn komödiantisch präsentiert. Und ein Novum: die Schüler haben sich in dieser Inszenierung getraut, auch tänzerische Choreografien in die Collage einfließen zu lassen.Leonce und Lena Das Stück von Büchner zeigt zwei junge Menschen, die nichts mit sich anzufangen wissen und sich dabei ineinander verlieben. Und dies in einem absolutistischen Fürstentum, dessen Souverän eindeutig irre Züge trägt. Das Spiel um die eigene Identität wurde in einem Reigen der Verwechslungen und Kuriositäten in schnellem Tempo auf die Bühne gebracht.

In Planung für das Schuljahr 2020 Kabale und Liebe und Qualityland