Exkursionsbericht: Riefenstahl
Am 16. Dezember 2024 gingen die Leistungskurs Geschichte der 12. und 13. in das Kino Sputnik und sahen den Film Riefenstahl.
Der Dokumentarfilm „Riefenstahl“ von Andres Veiel beschäftigt sich eingehend mit dem Leben und Werk der umstrittenen deutschen Filmemacherin Leni Riefenstahl. Riefenstahl ist vor allem für ihre Propagandafilme „Triumph des Willens“ und „Olympia“ bekannt, die sie im Auftrag des NS-Regimes produzierte. Leni Riefenstahl war zweifellos eine geniale Filmemacherin.
Mit ihrem außergewöhnlichen Talent und innovativen filmischen Techniken setzte sie Maßstäbe in der Filmkunst. Doch ebenso war sie eine Opportunistin, die die Machtübernahme der Nationalsozialisten geschickt für ihren eigenen Erfolg nutzte. Ihre Propagandafilme gelten als technisch brillant, aber auch als ideologisch hochproblematisch, da sie das NS-Regime glorifizierten. Nach dem Krieg versuchte Riefenstahl stets, ihre Nähe zum Nationalsozialismus herunterzuspielen. Sie betonte wiederholt, nichts von den Gräueltaten gewusst zu haben, eine Behauptung, die von vielen angezweifelt wird.
Ihre Widersprüchlichkeit und ihre Neigung zur Selbstinszenierung machen sie bis heute zu einer faszinierenden, aber auch zu einer sehr kontroversen Persönlichkeit, die sowohl bewundernswert als auch kritisch hinterfragt wird.
Der Film basiert auf umfangreichem Archivmaterial, das einen tiefen Einblick in Leni Riefenstahls Leben und Denken ermöglicht. Private Aufnahmen und Dokumente aus ihrem Nachlass, von ihr selbst aufgezeichnete Telefongespräche, sowie Interviews und Talkshow Auftritte zeigen, wie sie ihr Image gezielt zu kontrollieren versuchte. Besonders aufschlussreich sind die Tonbandaufnahmen, die Riefenstahls Nähe zur NS-Ideologie und ihre Relativierung des Holocaust offenbaren. Gleichzeitig wird deutlich, wie sie ihren Nachlass manipulierte, um belastendes Material zu entfernen und ein geschöntes Bild von sich selbst zu hinterlassen.
Leni Riefenstahl betonte häufig, wie viele andere Zeitgenossen angeblich auch, nichts von Hitlers Plänen gegen die jüdische Bevölkerung gewusst zu haben. Sie erklärte immer wieder, „keine Scheußlichkeiten gesehen oder mitbekommen“ zu haben. Auch wenn dies theoretisch zutreffen könnte, wirft ihre enge Verbindung zu Adolf Hitler, Joseph Goebbels und anderen hochrangigen NS-Funktionären erhebliche Zweifel an dieser Darstellung auf. Zudem soll Riefenstahl während eines Filmdrehs gesagt haben: „Aber die Juden müssen da weg.“. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurden zudem Komparsen, welche Sinti und Roma waren, Berichten zufolge deportiert und in Konzentrationslager gebracht etwas, was Riefenstahl stets bestritten hat.
Bilder wie diese lassen einen auch von anderer Meinung denken:
Zu sehen sind links Leni Riefenstahl und rechts der glücklich aussehende Adolf Hitler.
Vor dem Film kannte ich Leni Riefenstahl nicht, doch das störte nicht, da alle wichtigen Informationen über sie gut vermittelt wurden. Der Film war äußerst interessant und lehrreich. Trotz einiger Längen war er gut nachvollziehbar, und ich konnte viel über Riefenstahl und ihre Rolle im Nationalsozialismus lernen. Besonders weckte der Film mein Interesse, mehr über andere einflussreiche Deutsche zu erfahren, die einst die NSDAP unterstützten und Hitlers Ansichten teilten.
Ich danke meinem Lehrer, Herrn Lehmann, herzlich für die Gelegenheit, durch diese Exkursion neues Wissen zu gewinnen und unseren Horizont stetig zu erweitern.
Linda aus dem LK Geschichte 12